Die Nordreportage: Asphalt – Vom Steinbruch auf die Straße
Ein heißes Pflaster für die Straßenarbeiter: Auf einer Kreuzung in Hannover muss 160 Grad heißer Asphalt verarbeitet werden. Das ist besonders anstrengend an warmen Sommertagen. Hinzu kommt der immense Zeitdruck. Für die Sanierung einer abgefahrenen Kreuzung hat das Team von Bauleiter Ulrich Hungenbach nur eine Nacht lang Zeit. Zwischen 18:00 Uhr abends und 6:00 Uhr in der Früh muss der alte Asphalt abgetragen und gegen eine neue Fahrbahndecke getauscht werden. Ulrich Hungenbach muss dafür etwa 20 Fahrzeuge und Maschinen und über 25 Personen vor Ort koordinieren.
Radweg, Bundesstraße oder Autobahn: 90 Prozent aller befestigen Straßen in Deutschland sind aus Asphalt. 40 Millionen Tonnen der schwarzen Masse werden jährlich in Asphaltwerken gemischt und mit speziellen Thermotransportern zur Baustelle gefahren. Denn Asphalt kann nur heiß verarbeitet werden. Ein häufig genutzter Stein im Asphalt ist Basalt. Deutschlands nördlichster Basaltsteinbruch liegt in Adelebsen, etwa 20 Kilometer westlich von Göttingen. Um an das Gestein zu kommen, müssen Sprengmeister Hans-Jürgen Gruber und sein Team eine 80 Meter lange Felswand absprengen. Zwei Tonnen Dynamit werden dafür in die Luft gejagt. Danach wird der gesprengte Fels abgebaggert und in riesigen Brechanlagen zerkleinert.
Das Asphaltmischwerk in Hamburg-Wilhelmsburg ist eines von 118 Werken in Norddeutschland. Hier werden verschiedene Gesteinssorten bei fast 300 Grad Celsius zu Asphalt vermischt. Eine weitere Besonderheit in dem Werk ist das Recycling von Altasphalt. Denn aus altem Straßenbelag kann über ein spezielles Verfahren wieder neuer Asphalt hergestellt werden, der zurück auf die Baustelle geht, um eine Fahrbahn zu erneuern.
„Die Nordreportage“ zeigt den Weg des Asphalts von der Sprengung einer Basaltwand im Steinbruch bis zu einer sanierten Straße in Hannover.
Erstausstrahlung: 14. September 2020 um 18:15 Uhr im NDR Fernsehen.